Preisträger*innen Nürnberg 2019

 

Sophia Friedmann

Musikhochschule Lübeck

2. Preis

„Schüler_innenvisionen – Untersuchung des Musikunterrichts aus Schüler_innensicht im Hinblick auf Motivation und Erwartung angelehnt an Ergebnisse der MASS Studie 2011“

Das Ziel der explorativen Interviewstudie war es, aus der Perspektive von Schüler_innen Auskunft über die Alltagsrelevanz von Musik, über die Relevanz von Musikunterricht, über präferierte Themen und Tätigkeiten sowie über Wünsche und Erwartungen an Musikunterricht zu bekommen. Die Studie ist neben ihrer thematischen Anlehnung an die MASS Studie 2011 (Heß 2011) in den Fachdiskurs zur Relevanz von Schüler_innensicht auf den Musikunterricht sowie in die Betrachtung von Motivation in (Musik-) Unterrichtssituationen eingebettet.

Mithilfe eines Fragebogens, den 23 Schüler_innen einer 8. Schulklasse ausfüllten, wurde eine Stichprobe von N=10 Schüler_innen (50% weiblich) für die Durchführung leitfadengestützter Einzelinterviews ermittelt. Die Analyse der Transkripte erfolgte anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (z. B. Mayring 2010). 

Die Befragung der Schüler_innen ergab u. a. eine hohe Alltagsrelevanz von Musik, z. B. durch regelmäßiges Musikhören in der Freizeit. Laut Aussage der Schüler_innen besteht gelungener Musikunterricht aus der Abwechslung von Themen und Tätigkeiten, dem Mitspracherecht bei der Wahl von Themen und Tätigkeiten sowie aus einem offenen Umgang zwischen Lehrkräften und Schüler_innen. Die Relevanz von Musikunterricht stuften die befragten Schüler_innen als eher gering ein, was sie auch auf die geringe Stundenanzahl von Musikunterricht zurückführten. 

Die Arbeit nimmt die Perspektive der Schüler_innen in den Fokus, um mögliche Konsequenzen für die Praxis abzuleiten und somit eine Partizipation der Schüler_innen an ihrem eigenen Bildungsprozess zu ermöglichen. 

Sophia Waldvogel

Hochschule für Musik Trossingen

2. Preis

"Jederzeitlos"

Seit 10 Jahren treffen sich 8 Frauen, die an Multipler Sklerose erkrankt sind, zum gemeinsamen Tanzen in Potsdam. Um auf ihre körperlichen Einschränkungen zu reagieren und das Spektrum an künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern, entwickelte Sophia Waldvogel die Idee eines Performance-Projektes mit den Medien Musik, Tanz und Sprache. 

Ein Jahr lang näherten sich die Frauen explorativ und partizipativ, durch Bewegung, Rhythmusarbeit, improvisierte und Neue Musik, kreatives Schreiben und Sprechkunst dem Thema Zeit an. Sie entwickelten eine Inszenierung, die in der fabrik Potsdam, einem international bekannten Zentrum für Tanz- und Bewegungskunst, aufgeführt wurde. Ziel war zum einen die Vermittlung künstlerischer Techniken, die Förderung von kultureller Teilhabe, Lebensfreude, Selbstwirksamkeit, Wahrnehmung und Resilienz. Zum anderen bot die öffentliche Aufführung Menschen aus der Mitte des gesellschaftlichen Normalitätsspektrums künstlerische Perspektiven, die sie sonst nicht erleben.

Miriam Küpper und Anna Lucia Struck

Hochschule für Musik und Tanz Köln

Förderpreis

"Offener Singkreis – Klingender Advent – Singen in der Vorweihnachtszeit"